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Ernährung im Winter nach Avicenna: Warm und ausgewogen durch die kalte Jahreszeit

Der Winter stellt unseren Körper vor besondere Herausforderungen. Kälte, Nässe, wenig Sonnenlicht und trockene Heizungsluft beeinflussen unser Wohlbefinden. Nach der Lehre Avicennas hat jede Jahreszeit ihre eigenen energetischen Qualitäten, auf die wir mit unserer Ernährung reagieren sollten. Der Winter ist die Zeit des kalt-feuchten Elements – und genau darauf sollte unsere Ernährung abgestimmt sein.

Der Winter aus Sicht der Avicenna-Medizin

Elementare Qualität des Winters: Kalt und Feucht (Element Wasser)
Dominierender Körpersaft: Balgham (Schleim)
Charakteristik: Zeit der Ruhe, Sammlung und Regeneration

Im Winter dominiert das Wasserelement. Die Kälte dringt von außen in unseren Körper ein, und die Feuchtigkeit durch Regen, Schnee und weniger Sonnenlicht verstärkt die Schleimbildung. Das ist nicht per se schlecht – aber es bedeutet, dass wir aktiv gegensteuern müssen, um im Gleichgewicht zu bleiben.

Was passiert im Winter mit unserem Körper?

  • Die äußere Kälte zwingt den Körper, mehr Wärme im Inneren zu produzieren
  • Der Stoffwechsel verlangsamt sich natürlicherweise
  • Die Verdauungskraft kann zunehmen, da die innere Wärme konzentrierter ist
  • Die Schleimbildung nimmt zu (Erkältungen, Verschleimung)
  • Der Körper neigt dazu, mehr Reserven anzulegen

Die Grundprinzipien der Winterernährung

Um im Winter gesund zu bleiben, sollte Ihre Ernährung folgende Qualitäten haben:

1. Wärmend
Wählen Sie Nahrungsmittel, die Ihren Körper von innen wärmen und das Feuerelement stärken.

2. Trocknend
Reduzieren Sie übermäßige Feuchtigkeit und Schleimbildung durch leicht trocknende Nahrung.

3. Nahrhaft
Der Körper braucht im Winter mehr Energie, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.

4. Gut verdaulich
Schwere, kalte Nahrung belastet den Körper zusätzlich zur äußeren Kälte.

Wärmende Lebensmittel für den Winter

Gewürze – Die Wärme-Booster

Gewürze sind im Winter unverzichtbar. Sie bringen Feuer ins System und unterstützen die Verdauung:

Besonders empfohlen:

  • Ingwer: Das Wintergewürz schlechthin. Wärmt, fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem
  • Zimt: Wärmend, süß, reguliert den Blutzucker
  • Nelken: Stark wärmend, antiseptisch, gut bei Erkältungen
  • Kardamom: Wärmend, aber sanft, gut für die Verdauung
  • Kreuzkümmel: Wärmend, verdauungsfördernd, trocknend
  • Koriander: Ausgleichend, wärmend, entgiftend
  • Pfeffer: Stark wärmend, regt den Stoffwechsel an
  • Kurkuma: Entzündungshemmend, wärmend, reinigend

Gewürztees für den Winter:

  • Ingwer-Zimt-Tee
  • Nelken-Kardamom-Tee
  • Kümmel-Kardamom-Tee (besonders bei Verschleimung)

Getreide und Hülsenfrüchte

Ideal im Winter:

  • Hafer: Wärmend, nahrhaft, stärkt das Nervensystem
  • Hirse: Wärmend, trocknend, leicht verdaulich
  • Kichererbsen: Wärmend, protein- und nährstoffreich
  • Linsen: Wärmend, erdend, aber in Maßen (können trocknend wirken)

Weniger geeignet im Winter:

  • Kalte Müslis mit rohem Obst
  • Rohkost-Salate als Hauptmahlzeit
  • Kalter Reis oder kalte Nudeln

Gemüse

Wintergemüse nach Avicenna:

  • Wurzelgemüse: Möhren, Rote Beete, Pastinaken, Sellerie – erden und wärmen
  • Kürbis: Wärmend, süß, leicht verdaulich
  • Lauch und Zwiebeln: Wärmend, schleimlösend
  • Kohl (gekocht): In Maßen, gut gewürzt mit wärmenden Gewürzen

Wichtig: Gemüse sollte im Winter immer gekocht, gedünstet oder gebraten werden – niemals roh und kalt!

Früchte

Im Winter sind getrocknete Früchte besser als frische:

Empfohlen:

  • Datteln: Sehr wärmend, nahrhaft, süß
  • Feigen (getrocknet): Wärmend, nahrhaft
  • Rosinen: Wärmend, süß
  • Aprikosen (getrocknet): Leicht wärmend

Frische Früchte:

  • Granatäpfel: Ausgleichend, aber nicht zu kalt
  • Äpfel (gekocht): Als Kompott mit Zimt

Vermeiden: Wassermelonen, Gurken, sehr kaltes Obst direkt aus dem Kühlschrank

Fleisch und Proteine

Besonders geeignet im Winter:

  • Lammfleisch: Sehr wärmend, nahrhaft, stärkend
  • Geflügel: Ausgewogen, leichter als Lamm
  • Fisch: In Maßen, mit wärmenden Gewürzen zubereitet

Eier: Omelett mit wärmenden Gewürzen ist eine gute Proteinquelle

Fette und Öle

Ghee (Butterschmalz): Das beste Fett für den Winter. Es wärmt, nährt, ist leicht verdaulich und unterstützt die natürliche Hormonproduktion.

Olivenöl: Für warm-trockene Temperamente geeignet

Sesamöl: Wärmend, aber mit Vorsicht bei ohnehin warmen Temperamenten

Getränke im Winter

Warme Getränke sind Pflicht!

Ideale Wintergetränke:

1. Ingwerwasser

  • Ein kleines Stück frischen Ingwer in heißem Wasser aufkochen
  • Mit Honig süßen (Honig erst bei trinkbarer Temperatur hinzufügen!)
  • Wärmt den ganzen Körper, stärkt das Immunsystem

2. Warme Milch mit Honig

  • Besonders für kalt-feuchte Temperamente
  • Abends beruhigend und schlaffördernd
  • Mit Kardamom oder Zimt würzen

3. Gewürztees

  • Zimt-Nelken-Tee für Wärme
  • Kardamom-Kümmel-Tee bei Verschleimung
  • Schwarzer Tee mit Ingwer

4. Kräutertees (nach Temperament)

  • Pfefferminztee (für warm-trockene Typen)
  • Fencheltee (ausgleichend)

Vermeiden im Winter:

  • Eiskalte Getränke
  • Smoothies mit Eis
  • Kalte Fruchtsäfte direkt aus dem Kühlschrank
  • Zu viel kaltes Wasser

Die Trinkregel im Winter: Trinken Sie warme oder zumindest lauwarme Getränke. Kalte Getränke kühlen den Körper zusätzlich aus und schwächen die Verdauungskraft.

Ernährung nach Temperament im Winter

Auch im Winter sollten Sie Ihr individuelles Temperament berücksichtigen:

Kalt-Feuchtes Temperament (Element Wasser)

Ihre Herausforderung im Winter: Sie haben bereits ein kalt-feuchtes Temperament – der Winter verstärkt das. Sie brauchen maximale Wärme und Trockenheit.

Besonders wichtig für Sie:

  • Viele wärmende Gewürze (Ingwer, Zimt, Nelken, Kardamom)
  • Warme, gut gewürzte Mahlzeiten
  • Ghee verwenden
  • Warme Milchgetränke mit Honig
  • Hafer, Reis, Süßkartoffeln
  • Vermeiden: Rohkost, kalte Salate, zu viele Milchprodukte, kalte Getränke

Beispielfrühstück: Warmer Milchreis mit Kardamom und Honig

Kalt-Trockenes Temperament (Element Erde)

Ihre Herausforderung im Winter: Die Kälte verschlimmert Ihre Trockenheit. Sie brauchen Wärme UND Feuchtigkeit.

Besonders wichtig für Sie:

  • Mäßig wärmende Gewürze (nicht zu scharf)
  • Befeuchtende Nahrung: Fisch, Joghurt, saftige Speisen
  • Ghee großzügig verwenden
  • Suppen und Eintöpfe
  • Kichererbsen, Erbsen
  • Vermeiden: Zu trockene, knusprige Nahrung, zu viel Rohkost

Beispielfrühstück: Joghurt mit gerösteten Kichererbsen und Honig

Warm-Trockenes Temperament (Element Feuer)

Ihre Herausforderung im Winter: Sie haben Glück – Ihre innere Wärme schützt Sie. Aber übertreiben Sie es nicht mit der Wärme.

Besonders wichtig für Sie:

  • Moderate wärmende Gewürze
  • Ausgleichende Nahrung
  • Lamm, Geflügel in Maßen
  • Artischocken, Chicorée (wenn verfügbar)
  • Granatäpfel
  • Vermeiden: Zu viel Scharfes, zu viel Feuer-Nahrung

Beispielfrühstück: Omelett mit Kräutern, schwarzer Tee

Warm-Feuchtes Temperament (Element Luft)

Ihre Herausforderung im Winter: Die Winterfeuchtigkeit kann Sie belasten. Sie brauchen leicht trocknende Wärme.

Besonders wichtig für Sie:

  • Mäßig wärmende Gewürze
  • Leichte, gut verdauliche Nahrung
  • Ziegen- oder Lammfleisch
  • Mungbohnen, Möhren, Kürbis
  • Süße Früchte in Maßen
  • Vermeiden: Zu schwere, fettige Nahrung, zu viel Feuchtigkeit

Beispielfrühstück: Mandelpudding mit Ingwermarmelade, Tee mit Fenchel

Praktische Winter-Rezeptideen

Wärmende Wintersuppe (für alle Temperamente anpassbar)

Zutaten:

  • 2 Möhren
  • 1 Stück Kürbis
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Ghee
  • Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Salz
  • Wasser oder Gemüsebrühe

Zubereitung: Gemüse klein schneiden, in Ghee mit Gewürzen andünsten, mit Brühe aufgießen, köcheln lassen bis weich, pürieren. Mit warmem Brot servieren.

Warmes Winterfrühstück

Für kalt-feuchte Temperamente: Milchreis mit Kardamom, Zimt und Honig, dazu ein Glas warme Milch mit Gewürzen.

Für kalt-trockene Temperamente: Haferbrei mit Ghee, Datteln und Mandeln, dazu warmer Joghurt mit Honig.

Für warm-trockene Temperamente: Omelett mit frischen Kräutern, dazu Vollkornbrot und schwarzer Tee.

Für warm-feuchte Temperamente: Mandelpudding mit Rosenwasser, dazu Tee mit Fenchel und Pfefferminze.

Winterlicher Gewürztee

Zutaten:

  • 1 Stück frischer Ingwer (ca. 3 cm)
  • 4 Nelken
  • 1 Zimtstange
  • 3 Kardamomkapseln
  • 1 Liter Wasser
  • Honig nach Geschmack

Zubereitung: Alle Gewürze mit kaltem Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen, 3-4 Minuten köcheln lassen. Abseihen, in Tassen gießen, bei Trinktemperatur mit Honig süßen.

Wichtige Regeln für den Winter

1. Nie kalt essen
Alle Speisen sollten warm oder zumindest Raumtemperatur haben. Kalte Nahrung aus dem Kühlschrank belastet den Körper im Winter doppelt.

2. Großzügig würzen
Der Winter ist nicht die Zeit für fade Nahrung. Nutzen Sie die wärmende Kraft der Gewürze!

3. Die 6-Stunden-Regel bleibt
Auch im Winter gilt: mindestens 6 Stunden zwischen den Hauptmahlzeiten. Der Körper braucht diese Verdauungszeit.

4. Trinken bei Durst
Auch wenn es kalt ist, trinken Sie nur bei echtem Durst – aber dann warme Getränke.

5. Bewegung nicht vergessen
Im Winter neigen wir zur Trägheit. Regelmäßige Bewegung hilft, Schadstoffe auszuscheiden und die Durchblutung anzuregen.

Häufige Winter-Beschwerden und Ernährungstipps

Erkältungen und Verschleimung

Ursache: Zu viel Kälte und Feuchtigkeit im Körper

Ernährungstipps:

  • Viel Ingwer, Zimt, Nelken
  • Warme Suppen und Brühen
  • Honig (antibakteriell, wärmend)
  • Vermeiden: Milchprodukte (verschleimen), kalte Nahrung, Rohkost

Trockene Haut und Schleimhäute

Ursache: Heizungsluft, Kälte, zu wenig Feuchtigkeit

Ernährungstipps:

  • Ghee großzügig verwenden (auch äußerlich als Hautpflege)
  • Saftige Speisen, Suppen
  • Ausreichend warmes Wasser trinken
  • Vermeiden: Zu trocknende, knusprige Nahrung

Winterdepression und Antriebslosigkeit

Ursache: Zu viel Kälte und Schwere im Körper

Ernährungstipps:

  • Wärmende, leichte Nahrung
  • Gewürze, die die Stimmung heben (Safran, Kardamom, Zimt)
  • Nicht zu schwer essen
  • Vermeiden: Zu viel Schlaf, zu schwere Nahrung, Überessen

Der Übergang vom Winter zum Frühling

Gegen Ende des Winters sollten Sie allmählich beginnen, Ihre Ernährung umzustellen:

  • Weniger schwere, fette Nahrung
  • Mehr leichte, grüne Gemüse (wenn verfügbar)
  • Etwas weniger wärmende Gewürze
  • Bitter-Kräuter zur Entgiftung (Löwenzahn, Brennnessel als Tee)

Dies hilft dem Körper, sich auf die wärmere Jahreszeit vorzubereiten und angesammelte Winterschlacken auszuleiten.

Fazit: Im Einklang mit dem Winter leben

Die Winterernährung nach Avicenna ist keine Wissenschaft für sich – sie ist einfach natürlich. Essen Sie warm, würzen Sie großzügig, bevorzugen Sie nahrhafte, gekochte Speisen, und meiden Sie Kälte in jeder Form.

Wenn Sie diese Prinzipien befolgen, werden Sie feststellen, dass Sie:

  • Weniger anfällig für Erkältungen sind
  • Mehr Energie haben
  • Besser mit der Kälte umgehen können
  • Sich rundum wohler fühlen

Der Winter ist nicht die Zeit für Rohkost-Diäten oder Fasten. Es ist die Zeit, Ihren Körper zu nähren, zu wärmen und zu stärken. Im Einklang mit der Jahreszeit zu essen bedeutet, im Einklang mit der Natur zu leben.

Wichtiger Hinweis: Ihre Winter-Ernährung ist individuell

Bitte beachten Sie: Die in diesem Artikel beschriebenen Winter-Empfehlungen sind allgemeine Richtlinien. Wie Sie konkret im Winter essen sollten, hängt stark von Ihrem persönlichen Körpertemperament ab.

Ein kalt-feuchter Mensch braucht im Winter deutlich mehr Wärme als ein warm-trockener Mensch. Was für den einen die perfekte Winter-Nahrung ist, kann für den anderen zu viel oder zu wenig sein.

Die hier genannten Gewürze, Lebensmittel und Rezepte dienen der Orientierung. Für einen wirklich auf Sie zugeschnittenen Winter-Ernährungsplan ist eine persönliche Temperamentsbestimmung unerlässlich.

Auch die optimale Balance zwischen wärmenden und kühlenden Elementen ist individuell verschieden. Lassen Sie sich professionell beraten, um die beste Winter-Ernährung für Ihren Körper zu finden.

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