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Richtiger vs. falscher Hunger – Hören Sie auf Ihren Körper

Kennen Sie das Gefühl: Sie essen etwas, fühlen sich danach aber nicht wirklich zufrieden, sondern eher müde und voll? Oder Sie greifen immer wieder zum Kühlschrank, obwohl Sie eigentlich gerade erst gegessen haben? Die Avicenna-Medizin hat dafür eine faszinierende Erklärung: Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen richtigem und falschem Hunger.

Was ist richtiger Hunger?

Richtiger Hunger ist das natürliche Signal Ihres Körpers, dass er Nährstoffe und Energie benötigt. Es ist ein echtes, physiologisches Bedürfnis – keine Laune, keine Gewohnheit, kein emotionaler Impuls.

So erkennen Sie richtigen Hunger:

  • Ein angenehmes Gefühl: Richtiger Hunger fühlt sich nicht unangenehm an. Es ist ein klares, aber sanftes Signal
  • Freude auf das Essen: Wenn Sie echten Hunger haben, freuen Sie sich auf die Mahlzeit
  • Energie nach dem Essen: Nach einer Mahlzeit bei richtigem Hunger fühlen Sie sich erfrischt, energiegeladen und leicht
  • Zufriedenheit: Ein Gefühl der Zufriedenheit stellt sich ein, ohne Völlegefühl
  • Gute Verdauung: Der Körper verdaut die Nahrung mühelos
  • Keine Müdigkeit: Sie bleiben wach und aktiv nach dem Essen

Das Schlüsselmerkmal: Wenn Sie das Richtige bei echtem Hunger essen, gibt Ihnen das Essen Energie, anstatt sie zu rauben.

Was ist falscher Hunger?

Falscher Hunger ist ein irreführendes Signal. Ihr Körper signalisiert Hunger, obwohl er eigentlich keine Nährstoffe benötigt. Dieses Phänomen kann verschiedene Ursachen haben.

So erkennen Sie falschen Hunger:

  • Drängendes, unangenehmes Gefühl: Falscher Hunger fühlt sich oft zwanghaft an
  • Keine echte Vorfreude: Sie essen, weil Sie das Gefühl „loswerden“ wollen, nicht aus Freude
  • Müdigkeit nach dem Essen: Nach der Mahlzeit fühlen Sie sich erschöpft und schlapp
  • Völlegefühl: Ein unangenehmes, schweres Gefühl im Magen
  • Unbehagen: Statt Zufriedenheit entsteht ein Gefühl der Schwere
  • Heißhunger kurz danach: Der „Hunger“ kehrt bald wieder zurück

Das Problem: Falscher Hunger führt dazu, dass Sie essen, obwohl Ihr Körper nicht wirklich Nährstoffe braucht oder nicht in der Lage ist, sie richtig zu verarbeiten.

Ursachen für falschen Hunger

Nach der Lehre Avicennas gibt es mehrere Gründe, warum falscher Hunger entsteht:

1. Schleim im Magen

Wenn sich Schleim im Magen festsetzt, versucht der Körper, diesen auszuspülen. Das wird als Hunger oder Durst fehlinterpretiert. Menschen essen dann oder trinken ständig kalte Getränke, was das Problem aber nur verschlimmert, da der Magen weiter abkühlt und mehr Schleim produziert.

2. Nicht verdaute Nahrung

Wenn die vorherige Mahlzeit noch nicht vollständig verdaut ist und Sie erneut essen, belastet das den Verdauungstrakt zusätzlich. Der Körper kann die Nährstoffe nicht optimal aufnehmen.

3. Falsche Ernährung für das Temperament

Wenn Sie Nahrungsmittel essen, die nicht zu Ihrem persönlichen Temperament passen, kann der Körper sie nicht richtig verwerten. Das Ergebnis: Sie fühlen sich nie wirklich satt und zufrieden.

4. Emotionaler oder Stress-Hunger

Manchmal entsteht „Hunger“ im Gehirn als Reaktion auf Stress, Langeweile oder emotionale Bedürfnisse. Dies ist kein echter, körperlicher Hunger.

5. Zu häufiges Essen

Wenn Sie zu häufig essen (z.B. alle 2-3 Stunden), gewöhnt sich der Körper daran und sendet ständig Hunger-Signale, auch wenn er keine Energie benötigt.

Die 6-Stunden-Regel

Ein zentrales Prinzip der Avicenna-Ernährung: Halten Sie mindestens 6 Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten. Warum?

Der Verdauungszyklus:

  1. Stunden 0-2: Die Nahrung wird im Magen verarbeitet
  2. Stunden 2-4: Die Nährstoffe werden im Darm aufgenommen
  3. Stunden 4-6: Die Leber verarbeitet die Nährstoffe, Organe regenerieren

Wenn Sie vor Ablauf dieser 6 Stunden erneut essen, unterbrechen Sie diesen natürlichen Prozess. Die vorherige Mahlzeit ist noch nicht vollständig verdaut, und Sie belasten Ihr Verdauungssystem unnötig.

Ausnahmen: Obst und Getränke (außer Milch, die als Nahrungsmittel gilt) können auch zwischendurch konsumiert werden.

Wie Sie lernen, echten Hunger zu erkennen

1. Warten Sie bewusst

Wenn Sie ein Hungergefühl verspüren, warten Sie 10-15 Minuten. Echter Hunger bleibt bestehen oder verstärkt sich leicht. Falscher Hunger vergeht oft von selbst.

2. Trinken Sie ein Glas warmes Wasser

Manchmal verwechselt der Körper Durst mit Hunger. Warmes Wasser (nicht kalt!) kann helfen, falschen Hunger zu entlarven.

3. Achten Sie auf die Zeit

Sind wirklich 6 Stunden seit der letzten Mahlzeit vergangen? Wenn nicht, ist es wahrscheinlich kein echter Hunger.

4. Beobachten Sie, wie Sie sich nach dem Essen fühlen

Das ist der ultimative Test: Wenn Sie sich nach dem Essen erfrischt und energiegeladen fühlen, hatten Sie echten Hunger. Wenn Sie müde werden, war es falscher Hunger oder die falsche Nahrung.

5. Hören Sie auf Ihren Körper

Richtiger Hunger kommt allmählich und fühlt sich natürlich an. Falscher Hunger ist oft plötzlich, dringend und mit Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel verbunden.

Die richtige Essmenge

Ein weiteres wichtiges Prinzip: Aufhören zu essen, wenn noch ein leichtes Hungergefühl vorhanden ist.

Warum?

  • Sättigungsgefühl tritt erst 15-20 Minuten nach dem Essen ein
  • Zu viel Essen belastet die Verdauung
  • Der Magen braucht Platz für Verdauungssäfte und Bewegung
  • Übermäßiges Essen macht müde und träge

Die goldene Regel: Nach der Mahlzeit sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie noch ein wenig mehr essen könnten. Das ist genau die richtige Menge.

Der Unterschied: Vor und nach dem Essen

Bei richtigem Hunger:

Vor dem Essen:

  • Klares, angenehmes Hungergefühl
  • Vorfreude auf die Mahlzeit
  • Leichte Unruhe, aber keine Schwäche

Nach dem Essen:

  • Energie und Frische
  • Zufriedenheit ohne Völlegefühl
  • Leichter, beschwingt
  • Gute Stimmung

Bei falschem Hunger:

Vor dem Essen:

  • Drängendes, unangenehmes Gefühl
  • Heißhunger auf Bestimmtes
  • Nervosität oder Schwäche

Nach dem Essen:

  • Müdigkeit und Trägheit
  • Völlegefühl und Unbehagen
  • Schwere im Körper
  • Eventuell Reue

Praktische Tipps für den Alltag

1. Etablieren Sie feste Essenszeiten

Essen Sie zu festgelegten Zeiten (z.B. 7 Uhr, 13 Uhr, 19 Uhr) und nur, wenn Sie wirklich Hunger haben. So trainieren Sie Ihren Körper, echten Hunger zu entwickeln.

2. Keine Zwischenmahlzeiten

Vermeiden Sie Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten. Wenn Sie wirklich Hunger haben, essen Sie Obst oder trinken Sie Wasser.

3. Essen Sie langsam und bewusst

Hetzen Sie nicht durch Ihre Mahlzeiten. Kauen Sie gründlich und achten Sie darauf, wie sich Ihr Körper anfühlt.

4. Führen Sie ein Ernährungstagebuch

Notieren Sie:

  • Wann Sie gegessen haben
  • Was Sie gegessen haben
  • Wie Sie sich vorher und nachher gefühlt haben

So erkennen Sie Muster und lernen, echten von falschem Hunger zu unterscheiden.

5. Vermeiden Sie Essen bei Stress

Emotionaler Hunger ist fast immer falscher Hunger. Finden Sie andere Wege, mit Stress umzugehen (Spaziergang, Atemübungen, Entspannung).

Besondere Situationen

Nach Sport oder körperlicher Anstrengung:

Echter Hunger nach Sport ist normal. Aber: Warten Sie, bis Ihr Körper abgekühlt ist (mindestens 30 Minuten), bevor Sie essen.

Bei Krankheit:

Bei Fieber oder Krankheit hat der Körper oft keinen echten Hunger. Das ist ein Zeichen, dass die Energie für die Heilung gebraucht wird. Zwingen Sie sich nicht zum Essen.

Nach dem Aufwachen:

Nicht jeder hat morgens echten Hunger. Wenn Sie keinen Hunger haben, warten Sie, bis sich echter Hunger einstellt. Ein Glas warmes Wasser kann helfen, den Körper zu aktivieren.

Falscher Durst

Ähnlich wie bei falschem Hunger gibt es auch falschen Durst. Das ist das Gefühl, ständig trinken zu müssen, obwohl der Körper keine Flüssigkeit braucht.

Ursachen für falschen Durst:

  • Schleim im Magen (siehe oben)
  • Reiz im Gehirn durch Stress
  • Zu salzige oder scharfe Nahrung
  • Gewohnheit

Echten Durst erkennen:

  • Natürliches Durstgefühl
  • Trockener Mund
  • Zufriedenheit nach dem Trinken

Die Regel: Trinken Sie Wasser nur bei echtem Durst. Die empfohlene Menge von etwa 2 Litern täglich sollte sich natürlich ergeben, nicht erzwungen werden.

Die Verbindung zwischen Hunger und Temperament

Ihr persönliches Körpertemperament beeinflusst auch Ihr Hungergefühl:

  • Warm-trockene Menschen haben oft einen starken Appetit
  • Kalt-feuchte Menschen neigen zu schwachem Hunger und Trägheit
  • Warm-feuchte Menschen haben meist einen ausgeglichenen Appetit
  • Kalt-trockene Menschen können zwischen Heißhunger und Appetitlosigkeit schwanken

Wenn Sie Ihr Temperament kennen und entsprechend essen, entwickelt sich ein natürliches, gesundes Hungergefühl.

Fazit: Ihr Körper weiß, was er braucht

Der Unterschied zwischen richtigem und falschem Hunger ist fundamental für Ihre Gesundheit. Wenn Sie lernen, auf die echten Signale Ihres Körpers zu hören, werden Sie:

  • Mehr Energie haben
  • Besser verdauen
  • Ihr natürliches Gewicht finden
  • Sich insgesamt wohler fühlen

Es geht nicht darum, strenge Regeln zu befolgen, sondern darum, eine Beziehung zu Ihrem Körper aufzubauen. Ihr Körper ist weise – Sie müssen nur lernen, seine Sprache zu verstehen.

Die einfache Faustregel: Wenn Sie nach dem Essen erfrischt und energiegeladen sind, haben Sie richtig gegessen. Wenn Sie müde werden, war es entweder falscher Hunger oder die falsche Nahrung für Ihr Temperament.

Wichtiger Hinweis: Ihr Hunger ist individuell

Bitte beachten Sie: Das Hunger- und Sättigungsgefühl ist bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und hängt stark vom individuellen Temperament ab. Die in diesem Artikel beschriebenen Prinzipien sind allgemeine Richtlinien.

Was genau „richtiger Hunger“ für Sie persönlich bedeutet und welche Nahrungsmittel Ihnen tatsächlich Energie geben (statt sie zu rauben), kann nur durch eine individuelle Temperamentsbestimmung herausgefunden werden.

Die 6-Stunden-Regel und andere Empfehlungen sind Orientierungshilfen, die für die meisten Menschen gelten. Dennoch kann es individuelle Abweichungen geben, die in einer persönlichen Beratung berücksichtigt werden sollten.

Hören Sie auf Ihren Körper – aber lernen Sie auch, seine Signale richtig zu interpretieren. Eine professionelle Beratung kann Ihnen dabei helfen.

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