11.März 2021
Avicenna über Weihrauch und Honig:
Avicenna war und ist sicher der bekannteste Vertreter aus der Schule der arabischen Medizin des Mittelalters im Abendland. Sein bekanntestes Werk, der „Kanon der Medizin“ wurde bereits 1279 ins Hebräische und später ins Lateinische übersetzt. Noch um 1650 herum galt es in manchen europäischen medizinischen Fakultäten als Standardwerk. In Persien lebt das Wissen des Avicenna in der Volksmedizin bis heute fort. Er war nicht nur Mediziner, sondern auch Philosoph und Universalgelehrter. Er sammelte im „Kanon der Medizin“ das Heilpflanzenwissen seiner Zeit und wendete es geschickt zur Heilung von Krankheiten an. So schrieb er über den Weihrauch: „Er nützt dem Verstand und stärkt ihn“. Im „Kanon der Medizin“ wird für eine vergleichbare Wirkung die Einnahme mit zermahlenem Honig empfohlen. Erkenntnisse, die aus Forschungen der modernen Medizin bestätigt werden: im Verhaltensversuch mit Laborratten konnte vor kurzem eine positive pharmakologische Wirkung auf die Gedächtnisleistung sowohl für Weihrauch als auch für Honig nachgewiesen werden.
Zum Weihrauch werden neun Anwendungen beschrieben.
Avicenna über die Herkunft des Weihrauchs, seine Konsistenz und Anwendungen (Aus: Kanon der Medizin, Band 1, S.555, Übersetzung: Dr. med. H. Bustami, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren):
Herkunft:
Aus dem Lande, das die Griechen Kundur nannten (Indien?, d. Red.) Al Merbaat genannt, brachten die Seekaufleute, die von fremden Winden an die Küsten dieses Landes verschlagen wurden, große Mengen des Weihrauchs mit.
Beschreibung:
Diese Substanz hat eine rundliche Form und gelblich oder -auberginenfarbenes Aussehen. Die Farbe wird mit der Zeit zunehmend weißlich gelb. Bei der Ernte der Substanz (von dem Baum) muss die Oberfläche trocken sein. Die beste Sorte ist die von weißer Farbe […..]
Anwendung:
Einnahme: Mit etwas Honig gelöst zur Stärkung des Verstandes […..]
Für äußere Anwendung gegen eitrige Wunden, Insektenstiche mit Essig oder Öl verrühren und aufgetragen auf die betroffenen Hautstellen [….] verhindert der Weihrauch die Ausbreitung von dem Schlechten (hier ist die Ausbreitung der Infektion gemeint, d. Red.) auf andere Körperteile.
Quelle: Dr. med. H. Bustami, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren):